Forschungstour zur Landwehr
Stollenkaserne für die Fachgruppe "Ostufer" des Deutschen Argonnerwald
Komitees.
Die Landwehr Stollenkaserne befindet sich bei Höhe 344 und ist das letzte optische Relikt der schweren Kämpfe von 1917. Einst befanden sich dort im deutschen Stellungssystem insgesamt sechs sehr große Stollenkasernen mit unterschiedlichen Größen und Räumlichkeiten.
Von Westen her waren dies:
Zwingburg
Landwehr- Kaserne
Meininger- Kaserne
Kölner- Kaserne
Hamburger- Kaserneund
Wartburg.Von diesen Stollenanlagen sind alle bis auf die Landwehr- Kaserne verschwunden. Auch das Kampfgelände wurde durch Rohdungsarbeiten völlig eingeebnet.
Die Stollenkasernen wurden aus der Not gebaut, weil das französische Artilleriefeuer bei den Kämpfen um die Höhe 344 besonders stark auf den deutschen Stellungen lag. So begann man sichere Unterstände in Form dieser Stollenkasernen zu bauen, die guten Schutz boten und größere Truppenkontingente aufnehmen konnten.
Die Stollenkasernen waren mit Belüftungsanlagen ausgestattet sowie mit Pionierdepots.Die vordere deutsche Linie war in der Regel nur schwach besetzt, um Verluste zu vermeiden. Sie bestand im großen und ganzen nur aus Trichterstellungen, die je nach Stärke des französischen Artilleriefeuers nur Alarmposten beherbergten. Die Truppen in den Stollenkasernen wurden im Falle eine Angriffs in die Trichterstellungen vorgezogen.
Wer sich mit den Kämpfen im Bereich der Höhe 344 etwas näher beschäftigt, wird feststellen, das auch 1917 äußerst schwere Kämpfe im Raum Verdun entbrannten. Gerade der Besitz der Höhe 344 war für die Franzosen als Beobachtungsmöglichkeit von großer Bedeutung. Sie setzten massenhaft Menschen und Material ein, um dort Fuß zu fassen und weiter durchzubrechen.
Auf deutscher Seite schildern die Regimentsgeschichten verlustreiche Abwehrkämpfe mit Gegenstößen und permanentem Artilleriefeuer. Die Stollenkasernen waren so eine ( Überlebens- ) Notwendigkeit, um Verluste zu vermeiden. Mit Artilleriefeuer waren die Stollenkasernen schwer zu fassen. Sie verfügten über mehrere Zugänge. Die Franzosen setzten die Gegend der Kasernen oft unter Gasbeschuss, da sie dort richtigerweise Truppenansammlungen vermuteten.Bei einer Exkursion auf die Höhe 344 vor ca. einem Jahr mit Stephan Klink, stießen wir zufällig auf einen Stolleneingang. Zuerst waren wir uns nicht bewusst um welches Objekt es sich dabei handelt. Ein intensive Begehung ergab, dass es sich nicht um einen einfachen Stollen handeln konnte, sondern um eine größere Anlage.
Die Landwehr-Kaserne hat eine Gesamtlänge von ca. 50.m. Es gab drei Ausgänge und insgesamt 16 Kavernen.
Ziel soll es sein die Anlage zu erhalten und vielleicht unter Schutz zu stellen. Mit einem Fledermausgitter könnte man auch hier einen Kompromiss mit dem Naturschutz eingehen.
Rene Schnaubelt und Theo Schöpgens machen sich bereit. Es galt einiges an Ausrüstung mitzunehmen. |
Besonders an Lampen galt einiges Mitzuführen. Eine möglichst gute Ausleuchtung mußte Vorrausetzung sein. |
Vor dem Eingang zur Stollenkaserne. Ohne Theo Schöpgens. |
Vor dem Eingang mit Theo Schöpgens |
Der Abstieg in die Stollenkaserne. |
Rene Schnaubelt Arbeitet sich den Stollenhals hinunter. | Im unteren Teil des Stollenhalses gibt es noch Stufen. |
Der Quergang zur rechten Seite, wo ein zweiter Zugang Existierte. |
Blick in einer der größeren Cavernen, wo noch viel Holzverschlahlung vorhanden war. |
Ein Teil der Stollenkaserne ist leicht verschüttet. Rene Schnaubelt in dem schmalen Teil. | Die Skizzierung war recht Aufwendig in der Stollenkaserne. Auch Videoaufnahmen wurden gemacht. |
Im linken Teil der Stollenkaserne beim Ausmessen einer Caverne. |
Der verschüttete Teil der Stollenkaserne. | Beim Notieren und Skizzieren der Daten. |
Stephan Klink an einer der Cavernen. | Der Hauptgang und rechts eine Caverne. |
In der weitere Umgebung der Stollenkaserne befindet sich das Grab eines französischen Soldaten. Auch hier könnte man zukünftig etwas zur Pflege beitragen. | Eine englisches Stokes- Mine lag noch herum. Wahrscheinlich von den Kämpfen Ende 1918 von den Amerikanern. |