Buttonroh.jpg (26359 Byte)

 

Marsch am 19. Februar 2006

Der diesjährige Gedenkmarsch von Azannes zum Caures-Wald sollte mal wieder einer der Höhepunkt des Verdun-Aufenthalts werden.

Diesmal war, nach vorheriger Anmeldung der Teilnehmer, die gesamte D.F.F.V.-Führung am Marsch beteiligt.

Am Sonntag, den 19. Februar, versammelten wir uns pünktlich mit den anderen Marschteilnehmern vor dem Gemeindesaal von Azannes. Im Inneren hatte man eine kleine Ausstellung zum Thema ‚Rotes Kreuz’ organisiert. Diese kleinen Motto-Ausstellungen haben bereits eine mehrjährige Tradition und werden von geschichtlich interessierten Bürgern der umliegenden Ortschaften bestückt und ausgestattet. Zu sehen waren Bücher, Karten, Berichte sowie eine Puppe in Schwestern-Tracht.

Nach und nach gesellten sich weitere bekannte Gesichter zu den Teilnehmern, u.a. Pierre Lenhard, Christina Holstein und Vertreter der Freiwilligen Feuerwehr Limburg Hessen), die regelmäßig zu gemeinnützigen Arbeiten in den Raum Romagne – Damvillers kommen. Unsere Freunde von der ‚Alten Armee’, darunter Jens und Tom sowie Serge stießen mit anderen Leuten einer französischen Darstellergruppe ebenfalls hinzu. Hintergrund der Darstellung in historischen Uniformen war eine geplante Zeremonie am Denkmal für den zerstörten Weiler Soumazannes. Die Ansammlung der alten Uniformen zog die Fotografen wie ein Magnet an.

Aufgrund des anstehenden 90. Jahrestag zum Beginn der Schlacht von Verdun und des damit zusammenhängenden Marsches, war auch das französische Fernseher vor Ort und interviewte einige Teilnehmer.

Die sich zusehends ansammelnde Menschenmenge versprach für dieses Jahr eine weitere Steigerung der Teilnehmerzahl. Dies war wohl mit dem besonderen Ereignis des runden Jahrestages zu erklären. In den einzelnen herumstehenden Gruppen erkannte man Menschen jeden Alters – von jung bis alt. Ein Phänomen, das wir bereits seit Jahren bewundern. Selbst durch die äußerst schlechte Witterung (Regen, starker Wind, morastiger Boden) ließen es sich die Leute nicht nehmen an diesem Ereignis teilzunehmen.

Kurz nach 14 Uhr bat der Bürgermeister von Azannes zum Gruppenbild und erteilte seine Instruktionen für den Marsch. Leider verstanden wir von den Gesagten nicht viel, aber es ging sicherlich um den Ablauf und die Streckenführung für die kommenden Stunden.

Im Vorfeld hatten wir von unserem Freund Pierre erfahren, dass die Route diesmal etwas abweichend gegenüber dem vergangenen Jahr verlaufen sollte. Der insgesamt 13 km lange Marsch war wie folgt angesetzt: Azannes – Soumazannes – Herbebois – Wavrille – Caures-Wald.

Alsbald setzten sich die Teilnehmer, schätzungsweise aus weit über 100 Leuten bestehend, in Richtung Soumazannes in Bewegung. Zu diesem Zeitpunkt herrschte Regen mit starkem Wind, der insbesondere auf den freien, ungedeckten Flächen ziemlich zu schaffen machte.

Die Teilnehmer der historischen Darstellergruppen waren mit Fahrzeugen nach Soumazannes vorausgefahren, um sich auf die Zeremonie vorzubereiten.

Nach gut 45 Minuten waren auch die Letzten am Denkmal von Soumazannes eingetroffen und die kleine Feierlichkeit begann. Die deutschen und französischen Darsteller hatten sich gegenüberstehend Aufstellung genommen. Pierre Lenhard führte kurz die Kämpfe vom 21. Februar 1916 aus und erläuterte die Lage des ersten Kampftages. Auch wurde unsere Arbeit am 24er-Denkmal im Herbebois kurz erwähnt. Nach Niederlegung eines Gestecks mit deutscher und französischer Fahne ertönte in beiden Sprachen das Lied ‚Ich hatt’ einen Kameraden’. Die Herren nahmen die Hüte und Mützen ab und es herrschte absolutes Schweigen. Die Situation machte aufgrund der hier stattgefundenen Ereignisse sehr nachdenklich und beklemmend. Sicher hatte sich der eine oder andere in die historische Situation der bevorstehenden Schlacht hineingedacht. 

Danach ging es weiter den steilen Anstieg zum Herbebois und zum ehemaligen Friedhof des Infanterie-Regiments 24 hinauf. Die Bodenverhältnisse, insbesondere bei Soumazannes, waren mehr als schlecht. Riesige Pfützen und sehr schlammige Streckenabschnitte zehrten doch schon an den ersten Kraftreserven.

Bei dieser Gelegenheit überprüften die Teilnehmer unserer Gruppe den Zustand des Denkmals. Eine erneute Reinigung des Steins ist wohl unumgänglich. Als Fachmann für eine geplante Restauration konnten wir einen weiteren Interessierten gewinnen, der uns auf dem Marsch begleitete. Er konnte vor Ort bereits wichtige Tipps und Anregungen zur weiteren Behandlung des Steins geben.

Es ging weiter durch den Herbebois in Richtung Wavrille-Wald. Die anfänglich eng zusammengeballte Gruppe hatte sich in unzählige Einzelgruppen aufgeteilt. Einige hatten am Denkmal Halt gemacht und fotografiert sowie diskutiert, andere waren ohne Halt weitergegangen und demnach hatte sich die gesamte Marschgruppe weit auseinander gezogen. Auch wir hatten uns in der Menge verloren und liefen nun in Zweier- oder Dreiergruppen weiter in Richtung Caures-Wald. Kontakt hielten wir per Mobilfunk.

Die Gruppe in der ich marschierte lag ziemlich weit hinten, so dass uns beim erreichen des Marschzieles schon wieder die ersten Rückkehrer entgegen kamen.

Am Ziel erwartete uns – wie jedes Jahr – eine offizielle Veranstaltung der französischen Armee. Traditionseinheiten der ehemaligen Driant-Jäger (Jäger-Bataillone 56 und 59) wurden mit einem Ehrenzeichen ausgezeichnet – der sogenannten "Cordel - fourragère du Régiment“. Es ist eine Auszeichnung der Ehrenlegion. Ferner wurde ein Panzer auf den Namen ‚Driant’ getauft. Die Gendarmerie hatte die Straße um das Jägerdenkmal für den Autoverkehr gesperrt. Zahlreiche Teilnehmer des Marsches verfolgten die Zeremonie der französischen Armee.

Unser erster Gang, nach Erreichen des Zieles, war erst mal der Getränkestand, an dem es heißen Kakao und Kaffee gab. Durchnässt und ein bisschen ausgekühlt tat das Heißgetränk sehr gut.

Während der Zeremonie hatte sich unsere Gruppe in alle Winde zerstreut. Einige standen bei der Veranstaltung, andere tauschten sich mit bekannten Leuten aus. Zwischenzeitlich erhielt auch jeder seine Teilnahme-Medaille, eine kleine Aufmerksamkeit der Veranstalter, die man gerne als Erinnerung in Empfang nimmt.

Der Zufall wollte es, dass ein Teil unserer Gruppe die Möglichkeit hatte, durch Mitnahme per Auto, nach Azannes zurückzugelangen. Der andere Teil musste wohl oder übel in den sauren Apfel beißen und die Wegstrecke abermals per Fuß zurückzulegen. Wir hatten während des gesamten Marsches untereinander Mobilfunkkontakt. Die nachfolgenden bissigen, aber nicht bösartig gemeinten Kommentare zwischen den ‚Autofahrern’ und den ‚Fußlatschern’ waren entsprechend.

Ich musste den Weg ebenfalls zu Fuß zurücklegen. Es ging wieder durch den Wavrille-Wald und dann entlang der ‚Kegelbahn’ nach Azannes zurück. Bemerkenswert war der streckenweise Zustand des Weges, der mehr als schlecht war. Das marschieren durch den zum Teil schweren, mit schmierigen Schlamm durchzogenen Boden, erforderte die letzten Kraftreserven.

Am Ausgangspunkt sollte uns, wie in den vergangenen Jahren auch, Glühwein und Kuchen erwarten. Als wir, die ‚Fußlatscher’, ziemlich fertig, am Gemeindesaal in Azannes ankamen, waren die ‚Autofahrer’ bereits in bester Glühwein-Laune und spöttelten in gutgemeinter Manier über uns ziemlich erschöpften und verdreckten Gestalten.

Das Fazit des Marsches: Eine gut organisierte und harmonische Veranstaltung, bei der jeder Teilnehmer die Möglichkeit hatte sich in Ruhe untereinander auszutauschen, etwas zu erleben und mit anderen Leuten in Kontakt zu kommen. Ferner für uns die Gelegenheit alte Bekannte zu treffen und Neuigkeiten zu eruieren, bzw. Erlebtes und Geplantes zu berichten. Und letztendlich dient die Sache einem historischen Hintergrund, dem jeder Verdun-Interessierte gerne frönt und sich der körperlichen Herausforderung stellt.

Der Gedenkmarsch von Azannes zum Caureswald.
Am 19. Februar 2006 ab 14.00.Uhr.

Gedenkmarschazannes002groß.jpg (113670 Byte)
DFFV "Pressereferent" Pierre Lenhard zieht die Medien in seinen Bann.

 

Gedenkmarschazannes003groß.jpg (109980 Byte)
Gerne gibt Pierre Lenhard Auskunft für das Fernsehen. Außerdem ist er Mitorganisator der Veranstaltung.

 

Gedenkmarschazannes050groß.jpg (119850 Byte)
Ein Foto mit unserem Freund und Helfer bei vielen Meetings, Serge Tourovsky mit seiner
Uniform vom Sturmbatl. Nr:5 Rohr.

 

Gedenkmarschazannes028.jpg (45720 Byte) Gedenkmarschazannes030.jpg (34169 Byte)
Letzte Vorbereitungen wurden getroffen. Die richtige Marschkleidung mußte gewählt werden. Bernd Nommsen wählte die Schirmvariante,
Rolf Wippermann vorne die Gummivariante.

 

Gedenkmarschazannes004.jpg (37801 Byte) Gedenkmarschazannes005.jpg (29252 Byte)
Langsam sammelten sich alle Teilnehmer vor dem Gemeindehaus in Azannes. Das Wetter sollte uns leider nicht wohl gesonnen sein uns so war Wetterfeste Kleidung angesagt.

 

Gedenkmarschazannes029.jpg (43596 Byte) Gedenkmarschazannes027.jpg (46143 Byte)
   

 

Gedenkmarschazannes031.jpg (37438 Byte) Gedenkmarschazannes023.jpg (53846 Byte)
In bester Laune DFFV Mitarbeiter und Mitorganisator des Gedenkmarsches, Pierre Lenhard. Die Darstellergruppe der "Alten Armee" mit "La Poilou" stellen sich langsam auf.

 

Gedenkmarschazannes032groß.jpg (139380 Byte)
Der Bürgermeister gibt eine Einweisung zum Gedenkmarsch und erklärt die Streckenführung.

 

Gedenkmarschazannes034groß.jpg (173683 Byte)
Bei historisch- Authentischem Wetter geht es los von Azannes Richtung Kaplager nach Soumazannes.

 

Gedenkmarschazannes033.jpg (50391 Byte) Gedenkmarschazannes036.jpg (30495 Byte)
Wir bildeten das Ende der Wandertruppe. Die Gruppe zog sich rasch auseinander.

 

Gedenkmarschazannes037groß.jpg (107304 Byte)
Hier sieht man wie lange die Wandergruppe war. Im Hintergrund das Kaplager

 

Gedenkmarschazannes038groß.jpg (88925 Byte)
Die Gruppe kommt trotz des Wetters gut voran. Im Hintergrund der Herbebois.

 

Gedenkmarschazannes008.jpg (47490 Byte) Gedenkmarschazannes007.jpg (45668 Byte)
Im ehemaligen Dorf Soumazannes hat Pierre Lenhard eine Gedenkveranstaltung vorbereitet. Die beiden Darstellergruppen bilden dabei ein Ehrenspalier.

 

Gedenkmarschazannes006groß.jpg (151519 Byte)
Pierre Lenhard erzählte den historischen Ablauf zu beginn der Verdun Offensive hier in Soumazannes.

 

Gedenkmarschazannes010groß.jpg (166922 Byte)
Die deutsche Darsteller Gruppe zum Ehrenspalier.

 

Gedenkmarschazannes011groß.jpg (149803 Byte)
Die französische Darsteller Gruppe ebenfalls zum Ehrenspalier angetreten.

 

Gedenkmarschazannes040.jpg (60808 Byte) Gedenkmarschazannes041.jpg (52939 Byte)
Weiter ging der Weg zum Denkmal der 24ger am Waldrand des Herbebois. Da konnten wir uns vom aktuellen Zustand des Denkmals überzeugen.

 

Gedenkmarschazannes042groß.jpg (193825 Byte)
Ein Gruppenbild am Denkmal.

 

Gedenkmarschazannes025groß.jpg (150768 Byte)
Der Regen hatte uns gut durchnäßt und man freute sich auf einen warmen Kakao.

 

Gedenkmarschazannes047.jpg (50238 Byte) Gedenkmarschazannes048.jpg (60667 Byte)
Ein Panzerfahrzeug wurde zu Ehren von Driant mit seinem Namen getauft. Auch die Darstellergruppen hatten sich am Chausseur- Denkmal eingefunden.

 

Gedenkmarschazannes051groß.jpg (124306 Byte)
Zum 90sten Jahrestag wie jedes Jahr die Vereidigung am Denkmal, wenn auch diesmal ewtas Feierlicher.

 

Gedenkmarschazannes043.jpg (42569 Byte) Gedenkmarschazannes044.jpg (63138 Byte)
Sehr viele Teilnehmer hatten sich diesmal dort eingefunden. Nur die Kälte kroch langsam in die Knochen.

 

Gedenkmarschazannes017groß.jpg (156136 Byte)
Die Soldaten die zur Vereidigung angetreten waren, froren sichtlich

 

Gedenkmarschazannes018groß.jpg (156402 Byte)
Es gab zahlreiche verschiedene Feierliche Zermonien

 

Gedenkmarschazannes019.jpg (40024 Byte) Gedenkmarschazannes020.jpg (41763 Byte)
Veteranen und Politiker waren dabei. Es wurde an die Kämpfe im Caureswald erinnert.

 

Gedenkmarschazannes049groß.jpg (152885 Byte)
Die Darstellergruppen an dem Panzerfahrzeug bei der Veranstaltung.

 

Zurück