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Einsatz:   4. Arbeitseinsatz

Zeitpunkt: 16. Juli 2005

Zeit: 09.30 Uhr bis 15.30 Uhr

Wetter: wolkenlos, sonnig, warm

Teilnehmer: Rene Schnaubelt, Marcus Massing, Theo Schoepgens,

Franz-Josef Zimmer, Markus Reese, Stephan Klink, Frederik Radet

 

Bericht:

Aufgrund der sich im Vorfeld zahlreich angemeldeten Teilnehmer hoffte die Projektleitung auf eine Erledigung mannigfaltiger Arbeiten, die immer noch anstanden – insbesondere der Boden- und Rodungsarbeiten.

Vor dem Einsatz wurden alle nötigen Genehmigungen bei den örtlich zuständigen Behörden, insbesondere bei der ONF eingeholt.

Am Einsatztag fanden sich vorerst sechs Teilnehmer ein, später stieß Frederik Radet noch hinzu, der trotz einer Behinderung aktiv an den Arbeiten teilnahm.

Vor Arbeitsbeginn wurde das Gelände begangen und der aktuelle Zustand des Denkmals sowie des restlichen Terrains begutachtet. Der Obelisk hat, aufgrund der versäumten Steinversiegelung, abermals, insbesondere im unteren Sockelbereich, wieder Moos angesetzt. Diese allerdings leichte Verschmutzung dürfte bei einer weiteren Aktion kurzfristig zu beseitigen sein. Ein weiterer Schaden wurde im rechten Bereich des Sockels festgestellt. Hier hat offensichtlich der Frost des vergangenen, doch strengen Winters, den Stein einer Stufe abplatzen lassen. Dieser Schaden dürfte aber auch ohne große Mühen beim nächsten Einsatz zu beseitigen sein.

Der Hauptaugenmerk des Tages galt nicht dem Denkmal, sondern dem gesamten Terrain des ehemaligen Friedhofs. Die Sockellinie der Einfriedung, von der Teile erstmals im April 2003 entdeckt wurden, sollte weiter freigelegt werden. Aufgrund dieser Linie kann man die optimale Abgrenzung des Friedhofes nachvollziehen. Desweiteren galt es weitere Komponenten der Einfriedung sowie evtl. Reste von Grabsteinen freizulegen. Und letztendlich war es geplant den ehemaligen Eingangsbereich zum Forstweg hin von Unterholz und Bäumen zu befreien, so dass eine offene Flucht in Richtung Kap der Guten Hoffnung entstehen sollte. Im Rahmen dieser Holzungsarbeiten versprachen wir uns auch weitere Teile der ehemaligen Eingangssituation (Treppen, Blendsteine etc.) aufzufinden.

Die Teilnehmer wurden vor Arbeitsbeginn in zwei Gruppen aufgeteilt, die sich jeweils auf die oben geschilderten Schwerpunkte konzentrieren sollte. Hilfreich dabei war das, dankbarer weise von Mitarbeitern zur Verfügung gestellte, Arbeitsgerät, das vom einfachen Beil, über Schubkarre, Hacken, Sägen, Schaufeln bis zur Motorsäge reichten. Diese optimale Grundvoraussetzung versprach abermals ein gutes Ergebnis.

Die Teilgruppe, die sich um die Sockellinie kümmerte machte im hinteren Bereich des Denkmals beachtenswerte Fortschritte. Auch trat so manches Relikt an das Tageslicht, welche die Gruppe immer wieder zusammenlaufen ließ, um das Fundstück zu identifizieren bzw. es einzuordnen. Besonders die sehr verwurzelte Humusschicht machte, wie bereits bei vorangegangenen Arbeitseinsätzen, erhebliche Schwierigkeiten im Arbeitsfortschritt.

Die andere Teilgruppe, die sich um die Freilegung des Eingangsbereiches kümmerte, hatte ebenfalls mit widrigen Umständen zu kämpfen. Dem völlig verfilzten, zum Teil mit einer Art Lianensträngen durchsetzte Unterholz, war nur sehr schwer beizukommen. Hier fehlte es spürbar an leichtem Werkzeug, wie Rosen- oder Astscheren. Da diese nicht zur Verfügung standen, blieb die bloße Körperkraft, um kleinere Wurzeln oder Pflanzen aus dem Boden zu ziehen. Das Fällen mehrerer mittlerer Bäume (überwiegend Buchen) übernahm Theo Schoepgens mit einer Motorsäge. Die Bäumen wurden nach ihrer Fällung sofort zerkleinert und das Holz am Wegerand aufgestapelt. Das Gelände lichtete sich zusehends und der kleine Friedhof stand von nun an, nach der Meinung aller Teilnehmer, in einem völlig anderen optischen Licht. Nach grober Entfernung des Unterholzes wurden auch Komponenten des ehemaligen Eingangsbereiches gesichert. U.a. legte die Gruppe ein Treppenelement, einen bearbeiteten Verblendstein der Eingangssäulen sowie mehrere Betonteile frei, deren genaue Zuordnung allerdings noch aussteht.

Im rechten Eckbereich des Denkmals förderte die andere Arbeitsgruppe weitere Elemente der Einfriedung zu Tage, die zum Teil ungewöhnlich tief in der Erde lagen und nur schwer von Wurzelwerk und Humusschicht befreit werden konnten. Die vorgefundenen, meist beschädigten Elemente wurden mit vereinten Kräften an einem zentralen Platz zusammengetragen, um sie später von dort wieder ihrer ehemaligen Bestimmung zuordnen zu können.

Nach Arbeitsende erschien der Bürgermeister des nahe gelegenen Dorfes Azannes, um das Geleistete zu besichtigen. Er war sichtlich beeindruckt. Ferner bekamen wir seinerseits eine Zusage, mit der wir überhaupt nicht gerechnet hatten: Der Großteil der hier nicht mehr vorhandenen Einfriedungssegmente liegen – wie bekannt - in der Lourdes-Grotte der Gemeinde. Der Bürgermeister sagte uns zu, die dort vorhandenen 32 (!) Segmente wieder an ihren ursprünglichen Platz in den Herbebois bringen zu dürfen. Eigentlich hatten wir nur mit der genehmigten Wegnahme eines ebenfalls dort liegenden Ornamentsteins gerechnet, der als Sitzbank dient. Aber mit dieser Zusage haben sich für uns neue Perspektiven eröffnet. Sollte es wirklich gelingen alle in Azannes vorhandenen Teile wieder hierher zu transportieren, hätten wir die Möglichkeit den ehemaligen Friedhof fast vollständig, zumindest was die Gestaltung betrifft, wieder zu rekonstruieren. Als Ersatz der dort entnommenen Steine soll lediglich eine Ausfüllung mit Beton oder Kies vorgenommen werden, was aber das kleinste Problem darstellen dürfte.

Im nachhinein wurde auch klar, warum sich nur wenige Teile der Einfriedung auf dem Gelände befinden. Diese waren offensichtlich bereits vor dem Abbau der Segmente beschädigt oder leicht zerstört, so dass sie für eine Verwendung an der Grotte in Azannes nicht in Frage kamen.

Primäres Ziel des nächsten Einsatzes wäre es endlich umfangreichere Erdarbeiten durchführen zu können. Insbesondere im weiteren Verlauf des Einfriedungsfundaments in Richtung ehemaligen Eingang hin, wäre schweres Gerät von Nöten. Selbst eine vereinte Ballung der Arbeitskräfte an dieser Stelle wäre sehr zeitaufwendig, denn im besagten Bereich befindet sich ein regelrechter Erdhaufen, der auch aufgrund der Bodenbeschaffenheit (Mergelboden) mit Schaufeln nur äußerst mühselig abzutragen sein dürfte. Als weitere Maßnahme wäre die Organisation des Transports der Einfriedungssegmente aus Azannes zu bewerkstelligen. Auch hier wären wir auf fremde Hilfe angewiesen. Die einzelnen Steine sind sehr schwer und konnten zum Teil nur mit vier Mann getragen werden. An einen Einsatz mit Privatfahrzeugen für den Transport ist nicht zu denken. Sehr schlechte Wegverhältnisse und die erwähnte Schwere der Steine würden unnötige Schäden an den Fahrzeugen anrichten. In Betracht zu ziehen wäre ein ansässiger Bauer oder ein Bauunternehmen, die mit Hilfe von Hebehilfen und entsprechenden Transportmitteln die Steine an ihren Bestimmungsort bringen könnten.

 

Im Juli 2005

Stephan Klink

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Der Aktuelle Zeitungsartikel in der Reginonalen Presse.

 

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Der Friedhof mit dem Denkmal des 4. Brandenburgischen Infanterie Regiment Großherzog Friedrich Franz II. von Mecklenburg- Schwerin Nr: 24 aus Neuruppin.
Das Foto stammt aus dem Jahre 1917.

 

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Bei den Autos werden die Arbeiten koordiniert. In zwei Arbeitgruppen wurde schließlich gearbeitet.

 

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Unser "Fuhrpark" hatte einiges an Werkzeug mitgeführt. Damit war ein effektives Arbeiten möglich. Zwei Arbeitsbereiche waren zu Bearbeiten, einmal die Einfriedung des Areals und der Eingangsbereich.

 

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Das Denkmal vor dem Arbeitseinsatz.

 

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Nur mit großer Anstrengung war es möglich in den Wurzeldurchzogenen Boden zu kommen. Jede Schaufel mußte dem Boden schwer abgerungen werden. Soviel Anstrengung hatten wir nicht erwartet.

 

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Frederic Radet und sein Kumpel halfen spontan mit. Frederic trotz einer schweren Hüftoperation. Der Meister der Kettensäge, Theo Schöpgens legte mit Rene Schnaubelt einige der Bäume im Eingangsbereich fachgerecht um.

 

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Stephan Klink müht sich im Eingangsbereich des Areals ab. Es warteten noch einige Überraschungen. Im Eingangsbereich finden Stephan Klink, Theo Schöpgens und Rene Schnaubelt noch einige Relikte des Friedhofs.

 

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Die Einfriedung zur linken, hinteren Seite war recht schwierig freizulegen. Der Humus Boden mit vielen Wurzeln ließ unseren Schweiß fließen. Stephan Klink legt weiter Fragemente der Einfriedung frei.

 

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Die Äußere Einfriedung mußte Sorgfältig freigelegt werden. Der Schubkarrenmeister Markus Reese in unermüdlichem Einsatz

 

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Franz Zimmer, Stephan Klink und Marcus Massing in vollem Einsatz. Das Triumvirat der KMZ- Verlagsgruppe. Im Bereich des Eingangsbereiches finden wir einige Fragemente des Friedhofs und vergleichen sie mit dem Orginal Foto von 1917.

 

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Frederic Radet und Franz Zimmer in vollem Einsatz. Das Gelände barg noch einige Fragmente, die es zu sichern galt.

 

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Während der Arbeit gab es immer wieder Anlaß zu Spekulationen und Diskussionen. Frederic Radet mühte sich trotz seiner Hüftoperation mit großem Einsatz.

 

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Der Freund von Frederic Radet begutachtet einen Fund einer "Lebel-Patrone" Als Spezialist für Fundmunition konnte er die Patrone zuordnen. Sie stammte aus dem zweiten Weltkrieg.

 

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Eine Pause war immer sehr willkommen. Marus Reese und Franz Zimmer Die hohen Temperaturen forderten ihren Tribut. Mineralwasser wurden rechlich gebraucht.

 

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Unser Freund, Pierre Lenhard kommt später mit dem Bürgermeister von Azannes zum Denkmal. Wir besprechen die Details des Denkmals und zeigen mit dem Orginal Bild was einst dazu gehörte.

 

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Das Orginal Foto sorgt für Aufklärung was die Ausmaße des Friedhofs betrifft. Pierre Lenhard übersetzt unsere Ausführungen. In Azannes sind viele Teile des Friedhofs in einer heiligen Grote eingebaut worden.

 

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Anhand der vorgefundenen Fragmente können wir einige der Fragemente zuordnen und Rekonstruieren.

 

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Eine kleine Pause kann nicht Schaden. Markus Reese, Rene Schnaubelt, Marcus Massing, Stepahn Klink und Franz Zimmer.

 

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Ein erstes Gruppenbild am Denkmal.

 

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Ein weiteres Gruppenbild

 

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Gruppenbild mit zufriedenen Gesichtern.

 

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Das Grab von Unteroffizier Paul Riedel vom I.R. 64 im Herbebbois.
In Kürze werden wir den Grabstein Reinigen und neu Fundamentieren.

 

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Die Inschrift des Grabsteins Ein Spruch unter der Inschrift.


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