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Das DFFV- Verdun Meeting 2006 zum 90sten Jahrestag des beginns der Verdun Offensive 1916 sollte den Teilnehmern diesmal vier sehr interessante Tage Bringen. Das Meeting begann am Donnerstag 02.11. 2006.

Das Programm sah wie folgt aus:
Gefecht bei Brandeville im August 1914
Zitadelle Montmedy und Umgebung.
Soldatenfriedhof Montmedy.
Maginot Panzerwerk 505 "La Ferte".
Friedhof Marville.
Austellung zum Thema 1. Weltkrieg in

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Bei Nebel trafen sich die Teilnehmer auf einem Parkplatz in Damvillers. Teils verschlafen doch jeder Pünktlich am Treffpunkt.
Viele Freunde galt es wieder zu Begrüßen.

 

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Die Laune war schon früh Morgens sehr gut.

 

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Viele Bekannte Gesichter der letzten Meetings waren wieder dabei. Es galt nun auch die Mappen und Namensschilder zu verteilen.

 

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Dann folgte noch eine Überraschung !! Frank Pleil und Mark Schimmer tauchten mit einem
US.- Armee Lkw auf, der mit seinem Donnern den letzten Schlaf vertrieb.

 

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Als alle Teilnehmer beisammen waren, erklärt DFFV- Team leiter Markus Reese den Fahrplan
für den ersten Tag.

 

Gefecht bei Brandeville im August 1914
Bei Brandeville kam es am 29. August 1914 zu einem verlustreichen Gefecht mit französischen Truppen, die aus der Zitadelle von Montmedy abgezogen waren. Die französische Besatung der Zitadelle von Montmedy war auf Befehl von Joffre am 27 August aus der Zitadelle abgezogen und mit einer Stärke von ca. 2300 Mann Unterwegs. Da der Truppenabzug schlecht organisiert war und man den Weg nach Verdun nur schlecht fand, verirrten sich einige aus dieser Truppe. Auch ertrank eine Anzahl von Soldaten bei Versuch Wasserläufe zu überqueren.
Im Wald von Mouzay sammeln sich die meisten der Franzosen und können durch Spähtrupps, starke Deutsche Truppenverbände in der Umgebung feststellen. Es kommt schließlich zu einem heftigen Gefecht mit großen Verlusten auf beiden Seiten. Auf französischer Seite fallen ca. 600 Soldaten.
Ca. 900 Franzosen werden Gefangen genommen und nur 10 Soldaten kommen bis Verdun durch.

Auf dem Soldatenfriedhof in Brandeville ruhen insgesamt 516 französische Soldaten.

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Mit sehr viel Liebe zum Detail ist der kleine Friedhof von Brandeville angelegt. Die Teilnehmer sammeln sich in der Friedhofsanlage.

 

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Eine Erklärungstafel erläuetert die historischen Hintergründe.

 

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Der Gedenkstein mit Blumen. DFFV Teamleiter Pierre Lenhard erläuterte die Ereignisse.

 

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Jeder lauschte Aufmerksam den Ausführungen von DFFV- Teamleiter Pierre Lenhard.

 

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Eine sehr moderne, neue Tafel erklärt in Französich und Deutsch die Ereignisse aus dem August 1914.

 

Zitadelle Montmedy und Umgebung.
Montmédy ist heute eine typische kleine Stadt in Lothringen (Region Lothringen/Lorraine, Département Maas/Meuse, Arrondissement Verdun; 49° 31' Nord 05° 22' Ost, 294 m /NN). Sie zählt ca. 2000 Einwohner und beherbergt 93 Gewerbebetriebe (u.a. 27 Einzelhändler, 4 landwirtschaftliche Betriebe, 8 Handwerksbetriebe, 1 Taxibetrieb) sowie eine Justizvollzugsanstalt. Die nächsten industriellen Städte sind Longwy und Luxembourg. Montmédy liegt an den südlichen Ausläufern der Ardennen in einem landschaftlich schönen hügeligen Gebiet im Grenzgebiet zu Belgien.

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Auf dem Parkplatz auf der Zitadelle von Montmedy sammelten sich die Teilnehmer. DFFV- Teamleiter Pierre Lenhard Pierre hatte einen kompetenten Führer für die Zitadelle gewinnen können.

 

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DFFV- Teamleiter Markus Reese führte zu Anfang der Führung in die Geschichte
der Zitadelle ein.

 

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Mit den Ausführungen wurde eine historische Grundlage für die Teilnehmer gelegt.

 

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DFFV- Teamleiter Marcus Massing mit Frau van Opstal und Michael Prisille vom Argonnerwald Komitee. Trotz des Nebels beeindruckte die größe der Zitadelle die teilweise nur schwerlich zu Erkennen war.

 

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Pierre Lenhard übersetzt die Ausführungen unseres französischen Führers

 

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Es ging zu immer neuen Anlaufpunkten. Die Zitadelle war sehr weitläufig.

 

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DFFV- Teamleiter Theo Schöpgens sucht den ultimativen Schnappschuss.

 

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Blick in die Auffahrt zur Zitadelle mit dem geschützten Weg. DFFV- Teamleiter Markus Reese erklärt weitere Details zur Zitadelle.

 

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Ein weiterer Punkt auf einer Bastion. Dann geht es weiter durch einen Hohlgang.

 

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An der nächsten Anlaufstelle erläuertert Markus Reese weitere historische Details. DFFV Teamleitung Stephan Klink und Theo Schöpgens.

 

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Auf der nächsten Bastion gibt es weitere Erläuterungen.

 

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Man war nun an der Kathedrale angelangt. Gegenüber blickte man in die Tiefe.

 

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Die Höhe der Zitadelle ist erstaunlich. Ein Blick über weitere Traversen der Zitadelle.

Die Zitadelle
Bereits im Jahre 1221 (insoweit „irrt“ das Lexikon von 1877) wurde von Arnold III., Graf von Chiny, eine erste Burganlage in Montmédy errichtet. Anstelle dieser ersten Burg wurde  während der Regentschaft Kaiser Karl V. im 16. Jahrhundert eine Festung errichtet.  Ihre heutige Gestalt erschuf der französische Festungsbaumeister Sébastian Le Prestre de Vauban nach der  Belagerung im Jahre 1657 durch die Erneuerung der äußeren Befestigungsanlagen, Burggräben und Wallanlagen . Innerhalb der Zitadelle befindet sich die Oberstadt mit Wohnhäusern, der imposanten Kirche St. Martin sowie das Gebäude des ehemaligen Klosters d’Orval.

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Auf einem Panorama Bild gab es weitere Ergänzungen.

 

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Die Informationen gehen durch alle Epochen der Geschichte. DFFV- Teamleiter Pierre Lenhard muß viel übersetzten.


Sébastian Le Prestre de Vauban

Vauban wurde am 15. Mai 1633 in St. Léger de Fougeret in Burgund geboren. Als 17-jähriger diente er als Freiwilliger in der spanischen Armee im Regiment Condé im Kampf gegen Frankreich. Wegen seiner mathematischen Fähigkeiten wurde Vauban von Condé als Ingenieur eingesetzt und  1653   von der französischen königstreuen Armee gefangenengenommen.   Dort (?) fand er Verwendung als Ingenieuroffizier. Er „leitete schon 1658 die Belagerung von Gravelines, Ypern und Audenaarde selbständig und zwang 1667 mehrere belgische Festungen zur Kapitulation. In der Zwischenzeit und nach dem Nimweger Frieden legte er zahlreiche Festungen teils neu an, teils baute er vorhandene um. Auch baute er die Schleuse von Gravelines, den Hafen von Toulon und mittelbar den Kanal von Languedoc. 1669 wurde er Generalinspektor sämtlicher französischer Festungen, und 1703 erhielt er den Marshallsstab. Er starb am 13. März 1707.“ Sein Grab befindet sich in der Krypta des Invalidendoms in Paris. In seiner Denkschrift „De l’attaque des places“ legte Vauban 1703 seine bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts maßgeblichen Gedanken über den Festungsbau nieder.

Als Nationalökonom trat er als Repräsentant eines pragmat. Liberalismus gegen staatl. Eingriffe in die Wirtschaft und für Steuerreformen ein und wandte als einer der Ersten sozialstatistischen Methoden zur Untersuchung von Bevölkerungsbewegungen und Einkommensentwicklungen.

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Es folgte eine besondere Überraschung für den Festungsfreund.

 

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In die Zitadelle sind Kasematten aus der Sere de Rivieres Epoche eingbeaut worden. So liegen die Kasematten eingelassen wie in den Forts von Verdun in der Zitadelle.

 

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Festungsfachmann Jürgen Reif mit DFFV- Teamleiter Markus Reese. Theo Schöpgens nimmt sich die Zeit und führt Carola Fiedler in die Festungskunde ein.

Rundgang durch die Zitadelle.
Unser Rundgang um und durch die Zitadelle führt uns zu bemerkenswerten Zeugnissen vauban’scher Festungsbaukunst: den vorgelagerten Bastionen, das imposante Eingangstor mit Zugbrücke und Eingangsverteidigung, einer - für ihre Entstehungszeit einmaligen – doppelten Grabenwehr, den Funktionsgebäuden (Kasernen, Stallungen) und abschließend  den Gassen der Oberstadt innerhalb der Zitadelle, deren herausragendstes Gebäude die St. Martins-Kirche ist. Unweit der Kirche besuchen wir die (teilweise wieder freigelegten) Relikte des von den Deutschen während des 1. Weltkrieges angelegten Soldatenfriedhofes, bevor wir das Fortifikations-Museum besuchen werden. Die Zitadelle wurde von den deutschen Truppen weitergenutzt, u.a. auch zur Unterbringung von Kriegsgefangenen.

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Es ging nun über ein Hohlagngsystem über ein Brücke in den Außenbereich. An dieser Setelle hatte die Deutsche Besatzung in der Zeit von 1914 - 1918 Breschen in die Mauer gesprengt.

 

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Die Sprengungen sind recht erheblich. Über die Brücke ging es über den Diamantgraben.

 

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Das Bauteil im Detail mit der Brücke und DFFV- Teamleiter Theo Schögens.

 

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DFFV- Teamleiter Markus Reese erklärt etwas zu den Breschierungen in der Mauer.

 

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Es ging nun durch den Graben weiter. Bei dem Spaziergang konnte man die größe der Zitadelle erahnen.

 

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Auch hier in der Mauer ein großes Sprengloch.

 

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Die DFFV- Teamleitung mit Bernd Nommsen und Stphan Klink. Es ging nun weiter an der Hauptzufahrt vorbei.

Montmédy während des 1. Weltkrieges
Im September 1914 kam es – nach der Schlacht bei Longwy  Ende August 1914 - im Raum
Montmédy zu kurzen, heftigen Kämpfen zwischen den französischen Verteidigern und den vorrückenden Truppen der 5. Armee unter Kronprinz Wilhelm.   Verfolgung! – Wie hatte dieser Gedanke auf der blutgetränkten Walstatt alle Geister im Oberkommando bereits vor Tagen beherrscht! Verfolgung über die Maas unmittelbar auf den Fersen der geschlagenen Franzosen. (...) Nun war das Abdrängen des Feindes von Verdun nicht gelungen, er entkam in den schützenden Wirkungskreis seines Fortgürtels. (...) Die Armee, die im Augenblick mit der Front gegen Verdun in der Linie Vitarville – Mangiennes – Spincout – Landres stand, mußte erst kostbare Zeit opfern, um sich zwischen der drohenden Festung und dem noch unbezwungenen Montmédy hindurch mühsam gegen den breiten Flussabschnitte vorzuschieben“. Weiter berichtet der Kronprinz: „Doch auch uns lächelte noch die Sonne des Glücks. Während die Armeekorps sich am 29. August gegen ihre Flußabschnitte zusammenschoben, um mit der gesammelten Kraft ihrer Artillerien die Kampfesarbeit der Infanterie und Pioniere um die Übergangstellen zu decken, hatte den Kommandanten von
Montmédy die schwere seiner Lage übermannt. Der wie eine Riesenfackel gen Himmel lodernde Brand der nachbarfeste Longwy und die gegen sein eigenes Felsennest in Gang gesetzten Vorbereitungen trieben ihn mit seiner Besatzung bei Nacht und Nebel in die Flucht. Im Dickicht der ausgedehnten Wälder von Montmédy und Louppy schlich sich der Feind nach Süden dem rettenden Verdun zu, bis er plötzlich am Murvaux-Walde an der Straße Louppy – Murvaux auf die Württemberger traf.

 

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Die DFFV- Teamleitung mit Bernd Nommsen und Stphan Klink. Es ging nun weiter an der Hauptzufahrt vorbei.

Einwandfreie Augenzeugen berichten, daß die Flüchtlinge erst die Arme zur Ergebung erhoben,
um dann die ihnen sorglos Entgegenkommenden aus nächster Nähe mit Feuer zu überfallen.
Da kannte auch der Schwabe keine Schonung mehr! Im blutigen Nahkampfe wurde für diese Hinterlist Vergeltung geübt und de rüberlebende Rest von etwas 700 Mann samt dem Kommandanten gefangen, als er mit weißer Flagge abermals seine Kapitulation erklärte.“
Wieviel Selbstherrlichkeit und Propaganda in diesen Ausführungen steckt und wie viel tatsächliches Geschehen zu Grunde liegt, wollen wir während unseres Exkursionstages vor Ort versuchen, zu erfahren. Wilhelm schließt seine Erinnerungen an Montmédy wie folgt: „Zuweilen fehlt auch im Kriege in ernsten Augenblicken nicht die Komik. Der Stab des Höheren Landwehr-Kommandeurs, der den Angriff auf Montmédy leiten sollte, befand sich gerade im feierlichen Moment der Ausgabe seines wohldurchdachten Angriffsbefehls, als plötzlich ein völlig verstaubter württembergischer Ulanenoffizier in die Stube trat. „Mensch, wo kommen Sie in dem Aufzuge her?“ war die etwas unfreundliche Begrüßung. „I komm’ halt aus Montmédy.“ „Aber das ist doch Blödsinn. Das wollen wir ja erst erobern. Stören Sie uns nicht durch solche Witze in unserer ernsten Arbeit.“ „S’ tun mir wirklich sehr leid. Die Arbeit könne Sie sich spare. In war grad mittendrin in Montmédy. Die Franzose sind alle furt!“ Lange, etwas verlegene Gesichter beim Stab.-?

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Ein grandioses Bild mit der steilen Bastion, die einem die Dimension der Zitadelle etwas näher bringt.

 

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Die große Zufahrt in die Zitadelle Die Zufahrt von der anderen Seite mit dem Wappen.

 

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Die große Zufahrt mit dem vorderen Portal.

 

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Die Jahreszahl der Bauphase in der Auffahrt Das Vordere Portal mit der vorderen Zugbrücke.

Während des gesamten Krieges war Montmédy eine wichtige Stadt in der Etappe weit hinter der Front, insbesondere als Eisenbahnknotenpunkt. In Montmédy befand sich das Quartier von General von Gallwitz. Darüber beherbergte die Stadt den größten Lazarettstützpunkt, dem zahlreiche Fachabteilungen angeschlossen waren, im Hinterland der deutschen Verdun-Front und war Sitz des Militärgerichtsbarkeit der 5. Armee.

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DFFV- Teamleiter Marcus Massing mit dem "Hessen Power Team" Klaus Hauck und Jörg Schwarz, auf dem Weg zur wohlverdienten Pause.

 

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Auf dem Weg zur Mittagspause geht es an Geschützbettungen und Hohltraversen vorbei.

 

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In einem Kasemattenbereich konnten wir eine Imbisspause einlegen. DFFV-Teamleitung Pierre Lenhard und Theo Schöpgens. DFFV- Teamleiter Markus Reese im Gespräch mit Michael Prisille vom Argonnerwald Komitee.

 

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Die DFFV- Teamleitung stärkt sich ausgiebig und die Laune ist bestens.

 

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Nach dem Imbiss im Gespräch mit Michael Prisille vom Argonnerwald Komitee

 

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Von der "Imbiss"- Kasematte ging es zur Kathedrale an der Zufahrt zur Zitadelle. In der Zitadelle leben heute 85 Menschen in teilweisen kleinen sehr schönen Häusern.

 

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In der Kathedrale müssen wir uns erstmal wundern. Der Zustand ist alarmierend. Frank Pleil und DFFV- Teamleiter Pierre Lenhard, der sich erstmal ein priviligiertes Plätzchen ausgesucht hat.

 

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Die gesamten Holzkonstruktionen nit den aufwendigen Ornamenten, sind in einem erbärmlichen Zustand. Mit Ernüchterung schaut man auf die Schäden in der Decke.

 

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DFFV- Teamleiter Markus Reese und Andrea Treuthardt schauen fassungslos auf die Schäden.

 

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Damit war die Exkursion in der Zitadelle von Montmedy beendet..Nun wartete eine andere Militärhistorische Zeitepoche auf uns.

 

Das deutsche Militärgericht in Montmédy spielt eine Zentrale Rolle in Arnold Zweigs Romas „Erziehung vor Verdun“: Dieser „ „Erziehungs”-Vorgang hängt vor allem damit zusammen, daß Zweig seinen Helden (Bertini) in einem vielgestaltigen Figurenensemble agieren läßt. Als jüdischer Intellektueller, der vor dem Krieg außerhalb des Universitätsmilieus kaum soziale und kulturelle Erfahrungen gemacht hatte, war er auf die unterste Stufe der militärischen Hierarchie verschlagen worden. Er ist „Schipper”, Armierungssoldat ohne Waffe, der schwere körperliche Arbeit zu leisten und der, bislang an Eigenständigkeit gewöhnt, vor allem zu gehorchen hat. Mit dem Anpassungszwang und der ihm fremden Welt der „kleinen Leute” kommt er zurecht. Es erfüllt ihn mit Genugtuung, die ungewohnten körperlichen Anstrengungen ebenso gut zu erfüllen wie seine proletarischen und bäuerlichen Kameraden. Indem er gegen die für seinesgleichen lebenswichtige Regel verstößt, in keiner Weise aufzufallen, setzt er ahnungslos eine Kette von Ereignissen in Gang, die ihm viele schmerzliche Einsichten bescheren. (...) Zweig verwickelt seinen literarischen Zögling innerhalb des Kriegsalltags in einen juristischen Fall, für den er sich aufgrund seiner juristischen Ausbildung und seines leidenschaftlichen deutschpatriotischen Rechtsgefühls bestens eignet. Er ist weitgehend „blinder” Akteur in einem „Privatkrieg” zwischen Offizieren verschiedener Ränge und Gesinnungen - eine höchst gefährliche Situation.“ Zweig beschreibt eingehend den Alltag in der Etappenstadt Montmédy.

Wir werden bei unserem Besuch vor Ort versuchen zu erkunden, wo „damals“ „Kaiserplatz“ und „Berliner Platz“ gelegen haben und wie es heute dort aussieht, wo Feldbuchhandlung, Lesesaal und Fernsprechstation untergebracht waren.

 

 

 

 

 

 

Soldatenfriedhof Montmédy
„Etwa 90 % der in Montmédy ruhenden Toten stammen von der Verdunfront. Sie starben nach dem Rücktransport aus den weiter vorne liegenden Lazaretten in eine der hier ansässigen Abteilungen. (...) 1.177 deutsche Tote ruhen in mehreren Kameradengräbern, die sich vorwiegend im Nordwestteil des Friedhofes befinden. Ferner ruhen hier Tote fremder Nationen. Franzosen, Belgier sowie ein kleines Kontingent Briten sind vertreten, die wohl der französische Etat-Civil im Jahre 1926 bei Erweiterungsarbeiten mit auf diese Ehrenstätte zugebettet hat. Die Zahl der Toten fremder Nationen wird mit 303 beziffert. Weitere deutsche Gräber befinden sich in der sogenannten Ober- und Unterstadt von Montmédy.

 

   
   

 

   
   

Bei unserem Besuch auf dem Friedhof wollen wir u.a. das Grab des Musketiers Max Neumann (geb. 18.03.1882, gest. 04.11.1916) aus Harburg an der Elbe aufsuchen. Im Februar 2006 fanden Mitarbeiter der Deutsch-Französischen Forschungsgruppe Verdun unmittelbar auf dem Schlachtfeld auf der Doppelhöhe von Ornes seine Erkennungsmarke. Dieser ist abzulesen, daß Max Neumann in Harburg an der Elbe (heute ein Stadteil von Hamburg), Grumbrechtstr. 42, stammte und vor Verdun dem Armierungsbatallion 18, 2. Kompanie, angehörte. Hier an seinem Grab wollen wir aller Kriegstoten gedenken (Endgrablage: Block 2, Grab 5).

Die Bedeutung des Lazarett-Standortes Montmédy schildert Stephan Klink wie folgt:
„Die bereits angedeutete umfangreiche Lazarettgeschichte von Montmédy, die im Endeffekt für die Entstehung der Ehrenstätte gesorgt hat, gibt viele interessante Hinweise und einen anschaulichen Überblick auf das Wirken und die Arbeit der einzelnen Fachabteilungen.

Die zuständige Kriegslazarettabteilung fand bei ihrem Eintreffen in Montmédy am 2. September 1914 ein französisches Militärhospital mit 62 Betten sowie in einem Theatersaal und einer Industrieschule Lazarette des französischen Roten Kreuzes vor, die mit französischen und einer kleinen Anzahl deutscher Verwundeter belegt waren. Der Kriegslazarettdirektor sagte über das Militärhospital, daß es in keiner Weise auf der fachlichen Höhe deutscher Einrichtungen steht und daß es im besonderen, was Operationsinstrumente und Sterilisierungsapparate usw. betrifft, am Allernotwendigsten fehle.

Am 5. September 1914 wurde das Etappenlazarett mit seinen 3 Hauptabteilungen fertig hergerichtet und konnte kurz darauf seinen Dienst aufnehmen. (...)

In der Industrieschule fanden täglich Truppenkrankendienst für den Standort statt; später wurde in der ehemaligen Husarenkaserne eine besondere Ortskrankenstube eingerichtet. Schon sehr bald, noch im September 1914, mußten die einzelnen Lazarette wegen des großen Verwundetenandrangs erweitert werden - die schweren Kämpfe bei Varennes   machten sich bemerkbar. Am 17. September 1914 wurde daher auch ein besonderes Ortslazarett eingerichtet. Ende des Jahres 1914 wurden die vorhandenen Lazarette und Abteilungen weiter ausgebaut und vervollständigt, insbesondere die großen Sonderkrankenabteilungen für Augen-, Ohren-, Nerven- und Geisteskranke sowie eine solche für Zahnbehandlung und Gebißanfertigung. Zwei Röntgenapparate wurden aufgestellt, Diätküche und Badeanstalt geschaffen.