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Sonntag, den 05.11.2006.
Ab 09.00 trafen wir uns am Monument auf der Höhe 304 . Dort sollte es spätestens um 09.30 in den Argonner Wald gehen um dort gegen 10.00 die Besichtigung des Moreau-Lagers, ( ober- und unterirdische Anlagen ) mit dem dortigen Verein durchzuführen.
MOREAU-Lager
Das Moreau-Lager befindet sich im Vallée Moreau , einem Bachtal im Gruerie-Wald, unmittelbar westlich der Straße von Vienne-le-Chateau nach Binarville. Südlich des Lagers lag die Front zwischen St. Thomas und La Harazée mit Namen wie Granatwäldchen, Haubitzwäldchen und Pavillon, westlich Servon, östlich der Bagatelle-Pavillon, etwas nordöstlich die als Erholungsraum beliebte Moulin de l´Homme mort (Totemann-Mühle), nordwestlich la Mare aux Boeufs mit Lagern und Lazaretten.
Treffen vor der Zufahrt zum Moreau- Lager. Dr. Hagen Reichert gibt uns einige Einführungen und begrüßt die Vereinsangehörigen des Moreau- Lagers. Es handelt sich um ein typisches frontnahes Lager der dritten Linie, kein echtes Ruhe-Lager für Truppen, die aus der Front gezogen wurden (diese Lager befanden sich in Dörfern deutlich hinter der Front). Entsprechend der Frontnähe schmiegt sich der Lagerbereich an einen in Feuer-Lee gelegenen Hang, ein Bachlauf zu Füßen des Lagers gewährte eine zuverlässige Wasserversorgung, auch Feldbahn-Anschluß bestand. Ein von mir in einem Sonderbestand des Staatsarchives Sigmaringen gefundenes Photo zeigt sehr schön den ursprünglichen Zustand des Lagers.
An der Zufahrt zum Moreau- Lager. Herr Toepel aus Wilhelmshafen fotografiert das Schild. Die Auffindung des Photos in einem württembergischen Archiv ist sicher kein Zufall, da in diesem Bereich des Argonner Waldes nach dem Abzug der Bayern die vorher in Avocourt und im Cheppy-Wald eingesetzten Württemberger der 2. Landwehr-Division eingesetzt waren.
Das Hinweisschild des Moreau- Lagers. Es gab direkt interessante Gespräche mit den Leuten des Vereins. im Cheppy-Wald eingesetzten Württemberger der 2. Landwehr-Division eingesetzt waren.
Im Staatsarchiv wird es dem 127. Infanterieregiment (9. Württembergisches Infanterie-Regiment Nr.127) zugeordnet. Auf mir vorliegenden Karten sind jedoch in unmittelbarer Nachbarschaft des Lagers auch die württembergischen IR 120 und 124 auszumachen. Interessant ist, dass aus den Reihen dieses Regiments ein bedeutender Offizier des 2. Weltkrieges hervorgegangen ist:
Die Reste eines ehemaligen deutschen Denkmals. Die ersten Bauten des Lagers. Johannes Fink (* 28. März 1895 in Pfullingen in Württemberg; 1. Juni 1981 in Pfullingen), war ein General der deutschen Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg.
Fink trat kurz vor dem Kriegsausbruch 1914 in das württembergische Heer ein. Im Ersten Weltkrieg war er Kompanieführer und Bataillons- sowie Regimentsadjutant im Infanterieregiment 127, zuletzt als Oberleutnant. In der Reichswehr hatte er verschiedene Verwendungen u.a. als Nachrichtenoffizier im Infanterieregiment 13, bevor er 1926 bis 1931 zum Flugzeugführer ausgebildet und dann in der Wehrmacht in die Luftwaffe übernommen wurde. Bei Kriegsbeginn 1939 war Fink Oberst und Kommodore des Kampfgeschwaders 2. Am 1. Oktober 1940 wurde er Generalmajor und wechselte als Inspekteur der Kampfflieger ins Oberkommando der Luftwaffe. Am 1. Oktober 1942 zum Generalleutnant befördert, übernahm Fink im November das Kommando über die 2. Fliegerdivision. Am 1. April 1944 wurde er General der Flieger, nachdem er schon am 10. Februar 1944 zum Kommandierenden General der Luftwaffe in Griechenland ernannt worden war. Von Dezember 1944 bis Anfang Februar 1945 befehligte Fink das II. Fliegerkorps und war vertretungsweise für einige Tage auch Oberbefehlshaber der Luftflotte 1.Fink befand sich in der Führerreserve, als er am 21. April 1945 bei Heggbach / Baden in französische Kriegsgefangenschaft geriet. Die Franzosen überstellten ihn an die Engländer, so dass er vom 30. April 1945 an im englischen Generalslager Trent Park gefangen gehalten wurde. 1948 wurde er entlassen.
Interessiert werden die ersten Bereiche des Lagers begutachtet.
Unser Meeting Veteran Klaus Schwab und Serge Tourovsky. Jos Lagae aus Belgien bei der fotografischen Dokumentation.
Ein erster Betonbau am Lager. Der Bau wird gleich intensiv untersucht.
Der Zugang zu einem der Stollen.Hier hat der Verein großartige Arbeit geleistet. Im Stollensystem erläutert Serge Tourovsky etwas zur Geschichte des Lagers.
Die Gruppe untersucht ausgiebig das Stollensystem.
Eine alte Orginal-Lampe. Ausgegrabene Reste waren an verschiedenen Stellen zu sehen.
Das Stollensystem ist sehr aufwendig restauriert und instand gesetzt worden. Neues Stollenholz wurde eingebaut, auch Telefonleitungen waren verlegt.
Das Stollensystem war sehr weitläufig. Ein längerer Quergang zu einem der Ausgänge.
DFFV- Mitarbeiter Stephan Klink an einem der Zugänge. Die DFFV- Mitarbeiter und Fotografen Theo Schöpgens uns Bernd Nommsen am Ende des Ganges.
Serge Tourovsky erläuert weitere Details zum Moreau- Lager. Zwei Stolleneingänge.
Schließlich war man wieder am unteren Bereich des Lagers angekommen. Auch hier gab es noch zahlreiche bauliche Details zu besichtigen.
An einem anderen Bereich des Lagers. Im Vordergrund Luftschutzbunker Experte Uwe Kopp aus Leverkusen.
Es ging nun lagsam zurück. Frau Reichert und Tochter.
Man hatte im oberen Bereich des Hangs ein Stellungsystem angelegt. Auch eine Sappe mit einer Mg.- Stellung hatte man eingebaut.